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Schwarzarbeit

Schwarzarbeit

Der Staat will Handwerkervergütung streichen.

Kurzsichtige Kritik an Steuerbonus – Schwarzarbeit ist foul und kein Kavaliersdelikt.

„Die steuerliche Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen ist der beste Kampf gegen Schwarzarbeit.“ Mit diesen Worten wendet sich Tobias Mehlich, Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Ulm, gegen die Rüge des Bundesrechnungshofes an der steuerlichen Absetzbarkeit von Handwerkerleistungen. Der Rechungshof hatte bemängelt, dass Dienst- und Handwerkerleistungen im Privathaushalt steuerlich abgesetzt werden können, komme den Fiskus teuer zu stehen. Außerdem seien hohe Mitnahmeeffekte festgestellt worden. Mehlich verlangt, die Schattenwirtschaft und Schwarzarbeit entschieden zu bekämpfen. Der Steuerbonus auf Handwerkerleistungen für Privatpersonen müsse vielmehr weiter ausgebaut werden, damit nicht Schattenwirtschaft und Schwarzarbeit die Steuereinnahmen verkürzen und die Sozialkassen schwächen. Mehlich: „Schwarzarbeit bleibt so lange lukrativ, wie ordnungsgemäß arbeitende Betriebe durch hohe Personalnebenkosten teurer sind.“ Über zusätzliche Steuer- und Sozialversicherungsbeiträge würde der Ausfall für den Fiskus durch den Steuerbonus leicht kompensiert. Mehlich: „Zum ersten Mal seit vielen Jahren geht die Schwarzarbeit heuer zurück – einen besseren Beleg für die Mitwirkung des Steuerbonus gibt es gar nicht. Es ist widersinnig, den funktionierenden Bonus jetzt wieder zurück zu nehmen, eine Ausweitung ist der richtige Weg“.

Das Handwerk fordere daher den Anrechnungssatz auf mindestens 30 Prozent anzuheben und zugleich die Obergrenze der anrechenbaren Handwerkerleistungen zu verdoppeln. Derzeit können Wohnungsbesitzer jährlich für Handwerkerleistungen 20 Prozent der Arbeitskosten von maximal 6.000 Euro von der Steuerschuld absetzen. Der Steuervorteil für Kunden eines soliden Handwerksbetriebes beträgt also 1.200 Euro. Dieser Betrag liege aber zu nahe am allgemeinen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent und biete damit zu geringe Vorteile gegenüber der Schwarzarbeit. Mehlich sieht einen Rückgang der Schwarzarbeit vor allem durch verstärkte Kontrollen, die er forcieren will, denn: „Schwarzarbeit ist foul und kein Kavaliersdelikt, sondern schadet der Gesellschaft.“

Quelle: Holzmannverlag